Trotz der Schwierigkeiten ändert sich die Investitionsstrategie mit der Summe von 70 Mio. für 2023 nicht. Priorität haben weiterhin die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Gruppe und Investitionen ins Humankapital.
Mit einem Umsatz von 1.543 Mio. Euro schließt die RadiciGroup das Jahr 2022 gegenüber 2021 mit einem leichten Wachstum ab: Der Umsatz wurde an den mehr als 30 Produktions- und Vertriebsstandorten erwirtschaftet, die in Europa, Asien und Amerika tätig sind. Was die Margen betrifft, erreichte das EBITDA 2022 157 Mio. Euro, während sich der Jahresüberschuss auf 80 Mio. Euro belief.
„Wir sind mit den Zahlen 2022 mäßig zufrieden“, so Angelo Radici, Präsident der RadiciGroup, „da es uns gelang, trotz eines Jahrs mit unvorhersehbarer und schwierig zu meisternden Entwicklung positive Ergebnisse zu erreichen. Obgleich sich im Januar die Erhöhung der Energiekosten bemerkbar machte, hielten wir in den ersten drei Monaten des Jahrs dank der stark wachsenden Nachfrage durch. Ab dem zweiten Quartal war der Markt in Europa aufgrund des Kriegsausbruchs in der Ukraine neben dem Hochschnellen der Energie- und Rohstoffkosten stark rückläufig. Zu dieser unkontrollierbaren Situation gesellten sich Beschaffungsschwierigkeiten bei einigen Rohmaterialien, was uns in größte Schwierigkeiten brachte, vor allem im Bereich Chemie. Dies ging so weit, dass wir in den letzten Monaten des Jahrs unsere Anlage in Novara stillsetzen mussten: Aus China und den USA stammende Erzeugnisse, die unseren Produkten in der Nylonbranche ähneln, kamen zu einem Preis auf den Markt, der geringer als unsere variablen Kosten war.“
„Auf Gruppenebene“, fügt der Präsident hinzu, „ermöglichte uns unsere Internationalisierungsstrategie, das geopolitische Risiko der verschiedenen Länder einzuschränken, wodurch es uns gelang, die Schwierigkeiten im Bereich Chemie und Textilien auf dem europäischen Markt dank des Bereichs High Performance Polymers, in dem die Zahlen dagegen stabil blieben, auszugleichen. Anfang 2023 nahmen wir die Produktion wieder auf, aber die internationale Wirtschafts- und Produktionslage, die sich für den weiteren Verlauf des Jahres abzeichnet, ist noch durch starke Unsicherheit geprägt, und die Prognosen sind besonders vorsichtig.“
Die Gruppe hat jedoch auch in einer schwierigen Periode weiterhin investiert: Der Geschäftsbereich High Performance Polymers schloss 2022 in Indien den Erwerb des Betriebsteils technische Kunststoffcompounds der börsennotierten Gesellschaft Ester Industries Ltd ab, startete die Installation zweier neuer Anlagen in Mexiko und Brasilien und bestätigte das Projekt für die Installation einer neuen Extrusionsanlage am Produktionsstandort Villa d‘Ogna in der Provinz Bergamo: Diese Entscheidungen stehen im Einklang mit dem Bestreben der Gruppe, ihre globale Präsenz zu stärken und die Wettbewerbsfähigkeit in im Wachstum befindlichen Märkten, die sich durch ein hohes Potenzial auszeichnen, zu erhöhen. In einem zweifelsohne problematischen Jahr, was Energie- und Rohstoffkosten betrifft, war die Tätigkeit in geografisch unterschiedlichen Märkten mit differenzierten Anwendungen ein wichtiges Mittel, um die Kritikalitäten zu meistern. In diesem Sinne wurde in China soeben ein neuer Produktionsstandort mit einer Fläche von mehr als 36.000 m2 eingeweiht, dank dessen die Produktionsleistung im Einklang mit den Wachstumserwartungen des Markts um das Doppelte erhöht werden kann.
„Das neue Industriegelände in China“, unterstreicht Maurizio Radici, Vizepräsident der RadiciGroup, „wurde unter Einhaltung höchster Nachhaltigkeitsstandards gebaut und daher mit der LEED-Zertifizierung der Stufe Gold ausgezeichnet. Denn die Reduzierung der Umweltbelastung und die Verbesserung der verschiedenen ESG-Aspekte sind bei unserer Tätigkeit von zentraler Bedeutung. Ein weiteres Beispiel dafür sind die Investitionen in die Industriestandorte im Bereich Speciality Chemicals, um die CO2-Emissionen zu reduzieren. Diese wurden auf Gruppenebene in den letzten 10 Jahren insgesamt um 70 % gesenkt. Trotz eines durch Besorgnis und hohe Vorsicht geprägten Szenarios 2023 hat sich unsere Investitionspolitik nicht geändert. 2022 investierten wir 84 Mio. Euro, und auch für das laufende Jahr haben wir ein Budget von 70 Mio. Euro genehmigt, aufgeteilt auf die verschiedenen Geschäftsfelder der Gruppe, um die Produktionsbereiche zu verbessern, flexiblere Maschinen anzuschaffen, die vor allem im Textilbereich die Herstellung von Spezialgarnen ermöglichen, und Prozessinnovationen durch die Einführung neuer Systeme umzusetzen, deren Ziel es ist, die Effizienz der Managementprozesse aller Unternehmensfunktionen zu steigern.“
Auf den Fünfjahreszeitraum 2018 bis 2022 bezogen, investierte die Gruppe mehr als 277 Mio. Euro zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, zur Einführung von Best-Available-Techniken, zur Energieeffizienzsteigerung, zur Senkung der Emissionen, für Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten, die die Einführung von nachhaltigen Prozessen und Lösungen – auch durch die von Radici InNova vorangetriebene Forschungs- und Entwicklungsarbeit, die in hohem Maß auf die Kreislaufwirtschaft ausgerichtet ist – betreffen.
„Was uns seit jeher auszeichnet“, fügt Alessandro Manzoni, CFO der RadiciGroup hinzu, „ist eine bedachte Vermögensverwaltung, dank derer wir in den jüngsten Jahren eine kontrollierbare Nettofinanzposition aufrechterhalten konnten: Dies war auch 2022 der Fall, trotz der erheblichen Investitionen, die im Lauf des Jahrs getätigt wurden, und der signifikanten Erhöhungen der Rohstoff- und Energiekosten. Die Vermögenslage bleibt somit solide und ermöglicht es uns, globalen geopolitischen und makroökonomischen Szenarien entgegenzutreten, die die Märkte, in denen wir tätig sind, beeinflussen können.“
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